Historisches

Rückblick auf die Entwicklung der Hockeyabteilung im TV Alzey

Nach der Gründung im Mai 1920 begannen in den 20-er Jahren 27 Mitglieder den Spielbetrieb – damals reine Männersache – mit Privat- und so genannten Qualifikationsspielen gegen benachbarte Vereine. Punktspiele gab es damals noch nicht!

1930 schloss man sich dem Turnverein Alzey an.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden alle sportlichen Aktivitäten in Alzey – verfügt durch die französische Besatzungsmacht – im „Sport- und Schwimmclub 1846 Alzey“ zusammengeführt. Im Jahr 1950 entstanden hieraus der Schwimmclub Neptun einerseits und der Turnverein 1846 Alzey andererseits. Der Hockeysport wurde damals in einer gemeinsamen „Hockey- und Tennisabteilung“ gepflegt. Ernst Schweickert wurde 1954 zum Vorsitzenden der Abteilung gewählt und war ab 1962 Abteilungsleiter Hockey, da sich Tennis- und Hockeysportler getrennt hatten und selbständige Abteilungen des Turnvereins geworden waren.

Als Kassenwart fungierte seit der Wiederaufnahme der sportlichen Aktivitäten Walter Schambach. Er übte dieses Amt mehr als 50 Jahre lang bis 2001 aus und ist heute Ehrenmitglied!

Ernst Schweickert leitete unsere Geschicke bis 1975. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt und verstarb als letztes der Gründungsmitglieder von 1920 im Dezember 1997 im Alter von 94 Jahren.

Unter der Leitung von Georg Grünewald, der 1971 als Trainer engagiert wurde, ging es sportlich bei den Herren schnell aufwärts. Nach der Landesmeisterschaft 1974 wurde der Aufstieg in den Relegationsspielen gegen den TSV Mannheim noch knapp verpasst, aber 1975 gelang nach der erneuten Meisterschaft der Aufstieg in die Regionalliga, damals die zweithöchste Spielklasse.

Von 1975 bis 1984 leitete Klaus Ebert als 1. Vorsitzender die Abteilung, nachdem er bereits seit 1962 im Vorstand mitgearbeitet hatte und lange Jahre als Trainer der weiblichen Jugend und der Damen erfolgreich war.

Unter der Regie von Klaus Ebert erreichten wir den wohl größten sportlichen Erfolg! In der Hallensaison 1977/78 erreichte er mit den von ihm trainierten A-Mädchen den 1. Platz bei den Süddeutschen Meisterschaften und Platz 5 bei der Deutschen Meisterschaft. Ein Erfolg auch für Jürgen Schön, der ab 1977 bis 1999, insgesamt also 22 Jahre lang als Jugendwart tätig war und der auch mit besonderer Anerkennung zu nennen ist.

Nachfolger von Klaus Ebert wurde 1984 Hans-Willi Bechtolsheimer und blieb 1. Vorsitzender bis 1999. Hans-Willi war in den 70-ern jahrelang Kapitän der 1. Herren und sorgte für den Zusammenhalt der Mannschaft, die damals große Erfolge erzielte.

Hans-Willi Bechtolsheimer und Jürgen Schön erwarben sich große Verdienste durch die Pflege der Partnerschaft zum HC Harpenden, dem Hockeyclub in der englischen Partnerstadt von Alzey. Viele, die dabei waren, können legendäre Geschichten von unseren Besuchen in England erzählen.

Seit den 90-er Jahren hatten sich die Herren in der Regionalliga, die Damen in der Oberliga stabilisiert. Die Damen wurden mit Trainer Armin Schek in der Halle 2003 Oberligameister, ebenfalls im Feld 2004. Den 1. Herren gelang in der Hallensaison 2005/06 mit einem sensationellen Torverhältnis von 211:78 als Aufsteiger der Durchmarsch und somit der Aufstieg in die 1. Regionalliga – die wir leider 2010 wieder verlassen mussten.

Immer deutlicher wurde in den 90-er Jahren, dass die Zeit der Naturrasenplätze zu Ende ging und die Zukunft des Hockeysports auf dem Kunstrasen liegen musste.

Am 1. Dezember 1997 wurde in der Gaststätte Bavaria unser Förderverein gegründet. Den Vorsitz übernahm Hans-Walter Meffert und unter seiner Regie begann eine viele Jahre dauernde Werbekampagne bei Behörden und Sponsoren für die Errichtung eines Kunstrasenplatzes. Seine Verwirklichung verdanken wir zum ganz wesentlichen Teil seinem unermüdlichen Einsatz.

Dr. Hans-Jörg Krezdorn löste 1999 Hans-Willi Bechtolsheimer nach dessen 15-jährigem Vorsitz ab und übte sein Amt bis März 2009 aus. Im Jahr 2009 übernahm Hans-Jürgen Meffert den Vorsitz der Abteilung, nachdem er bereits ab 1997 als 2. Vorsitzender und von 1999 bis 2007 als Jugendwart im Vorstand tätig war.

Die Jugendarbeit hat von jeher einen hohen Stellenwert. Sie wurde stark geprägt von Klaus-Günter Ehrenhard, der fast 30 Jahre lang als Trainer die Seele des Vereins war und erst Ende 2011 seine Trainertätigkeit und sein Amt als Jugendwart aufgab. Die Zahl von 130 Kindern und Jugendlichen ist für eine Kleinstadt beachtlich und wir können uns im Kreis der großen Hockey-Vereine in Rheinland-Pfalz durchaus sehen lassen. Zahlreiche Titel und vordere Plätze bei Meisterschaften, zuletzt 2010 der 4. Platz der weiblichen A-Jugend bei der Süddeutschen Meisterschaft in der Halle, sind der Lohn für Trainingsfleiß und für die Begeisterung unserer Hockeyjugend. Dazu kommen Zeltlager und Jugendfreizeiten, die das Gemeinschaftsgefühl über das rein Sportliche hinaus stärken.

In unseren Teams stehen ausschließlich Eigengewächse und es ist viel Idealismus nötig, um sich unserem reinen Amateursport zu verschreiben und ihm treu zu bleiben. Man kann es nicht oft genug sagen: Hockey ist ein Mannschaftssport und funktioniert nur, wenn alle mitmachen!

(Auszug aus der Ansprache von Hans-Jürgen Meffert beim Sommerfest am 14.08.2010 zum 90-jährigen Jubiläum)