zwischen Mut, Kampf und Erleichterung – Ein Laufbericht zum Gutenberg Halbmarathon Mainz 2024 von Malte R.

Fassen wir es in einem Satz zusammen:  Rückblickend bin ich ganz schön überrascht von mir.

Mein bestes Jahr ist vorbei, Krankheiten, Wehwehchen und mittlerweile ein kleines Kind haben mich dazu bewogen, mein Training etwas herunterzufahren und nicht mehr auf Bestzeitenjagt zu gehen. Über den Halben liegt diese etwas über 1:25h. Nach einer durchwachsenen Vorbereitung in den letzten beiden Jahren, zeigte das Training trotzdem Wirkung. Vorgenommen hatte ich mir eine Zielzeit zwischen 1:34h und 1:30h – wobei es wohl eher eine 1:34h werden würde. Dachte ich zumindest.

Am Start traf ich auf einen Bekannten als Pacemaker mit Zielzeit 1:29h und irgendwie fühlte ich mich gut. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Also kam der Mut ins Spiel und ich warf die Pläne ein bisschen über den Haufen.

Bis Kilometer 14 konnte ich das Tempo wunderbar mitgehen. Nutzte die Pacemaker und die Läufergruppe drum herum, um mal vorne und mal hinten dran mitzulaufen und mich Tragen zu lassen. Dann merkte ich, wie die Kräfte ein ganzes Stück schwanden und die Gruppe immer wieder davonzog. Ich habe Sie ziehen lassen.

Die weiteren Kilometer wurden immer mehr zum Kampf. Aber die Hoffnung unter 1:30h zu bleiben blieb. Im Kopf schnell mal Zwischenzeiten ausrechnen – könnte reichen.  Immer wieder habe ich mich an die notwendige Pace herangearbeitet und mich vom Publikum antreiben lassen. Das es am Ende so knapp nicht gereicht hat, schiebe ich auf meinen eigenen kleinen Fluch für Mainz, der mir die Zeit nicht gönnen will.

Erleichterung im Ziel – angekommen, nicht abrechen oder gehen müssen – durch und das in einer Zeit von 1:30:08, die ich von mir nicht erwartet habe. Nun heißt es für mich, Training weiterhin wie bisher und Form mit Kind halten.